Karl Schmidt-Rottluff
geb. 01.12.1884 im Königreich Sachsen
gest. 10.08.1976 in Berlin
Deutscher Maler, Expressionist
Über den Künstler
Karl Schmidt wurde am 1. Dezember 1884 in Rottluff, heute ein Stadtteil von Chemnitz, geboren. Im Jahr 1905 studierte er Architektur an der Sächsischen Technischen Hochschule in Dresden, brach das Studium jedoch nach nur einem Semester ab. Während seines Studiums lernte er Ernst Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl kennen und entdeckte, dass sie alle ähnliche künstlerische Interessen hatten. Die Brücke wurde am 7. Juni 1905 in Dresden als eine Gruppe von Künstlern gegründet, deren Ziel es war, einen Stil zu schaffen, der nicht konform war und sich von allen traditionellen Werten lossagte. Die Gruppe spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts. Die erste Ausstellung wurde im November 1905 in Leipzig eröffnet. 1906 beschloss Schmidt, seinen Nachnamen um seinen Geburtsort Rottluff zu ergänzen.
Von 1907 bis 1912 verbringt der Einzelgänger Schmidt-Rottluff seine Sommer malend in der Nähe von Bremen. Die Gruppe „Die Brücke“ löste sich 1913 aufgrund von künstlerischen Stil- und Richtungskonflikten auf.
Schmidt-Rottluff war maßgeblich an der Wiederbelebung der Holzschnittkunst beteiligt. In seinen Holzschnitten wählte er einen kantigeren Stil und experimentierte mehr mit Schnitzereien.
Nachdem er im Ersten Weltkrieg als Soldat gedient hatte, kehrte er zu seiner Liebe zur Malerei zurück. Zu Beginn der 1920er Jahre wird sein Werk, bei dem es sich hauptsächlich um Landschaften handelt, farbenfroher und unbeschwerter, und Mitte der 1920er Jahre entwickelt es sich zu flächigen Formen mit sanften Umrissen.
Die Auszeichnungen und Ehrungen, die Schmidt-Rottluff nach dem Ersten Weltkrieg erhalten hatte, wurden ihm nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten entzogen. Wie bei vielen anderen Künstlern dieser Zeit wurden auch seine Bilder von den Nazis aus den Museen beschlagnahmt, und einige von ihnen wurden in Ausstellungen als Beispiele für „entartete Kunst“ gezeigt. Er wurde aus der Malergilde ausgeschlossen, und das Malen wurde verboten. Ein Großteil seiner Werke wurde zerstört, so dass er nach Rottluff zurückkehrte, um sich zu erholen.
Wie bei anderen Künstlern kehrte sein Ruf nach dem Krieg zurück. Er war Professor an der Hochschule der Künste in Berlin-Charlottenburg und sein Einfluss wurde an die nächste Generation weitergegeben. Schmidt-Rottluff starb am 10. August 1976 in Berlin.