Joseph Heinrich Beuys
geb. 12.05.1921 in Krefeld, Deutschland
gest. 23.01.1986 in Düsseldorf, Deutschland
Deutscher Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner
Über den Künstler
Joseph Beuys wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren. Joseph Beuys besuchte die katholische Volksschule und anschließend das Gymnasium in Cleve. Er konnte Klavier und Cello spielen und zeigte im Zeichenunterricht außergewöhnliches Talent. Er besuchte oft den flämischen Maler und Bildhauer Achilles Moortgat, der ihn mit den Werken anderer großer Künstler bekannt machte. Als junger Mann war Beuys an vielen Themen interessiert, und sein Wissensdurst war bewundernswert. Für das Jahr 1936 ist dokumentiert, dass der 15-jährige Beuys Mitglied der Hitlerjugend war.
Beuys entschied sich 1938, Bildhauer zu werden, im selben Jahr, in dem er Cello im Bannorchester spielte. 1939 trat er mit 18 Jahren in den Zirkus ein, um als Pfleger und Plakatausträger zu arbeiten. Obwohl er sich für viele Themen interessierte, ist ironischerweise nicht bekannt, ob er einen Schulabschluss hatte oder nicht.
In den Kriegsjahren meldete sich Beuys für 12 Jahre bei der Luftwaffe, wo er als Bordfunker ausgebildet wurde, aber auch als Schütze und Waffentester arbeitete. Während seiner Zeit bei der Luftwaffe fertigte er verschiedene Skizzen und Zeichnungen an.
Beuys war auf einem Flug, als sein Flugzeug auf der Krim abstürzte. Der Pilot starb und Beuys wurde schwer verletzt. Er wurde 8 Tage später von einem deutschen Suchtrupp gefunden und in ein mobiles Militärkrankenhaus gebracht.
Es heißt, nomadische Tataren hätten ihn acht Tage lang gepflegt, indem sie seine Wunden nur mit Tierfett versorgt und ihn in Filz gewickelt hätten. Dieses Ereignis diente als Erklärung für Beuys’ Vorliebe für die Materialien Fett und Filz, die er später in einem BBC-Interview beschrieb.
Im August 1944 wird Beuys an die Westfront geschickt, er gerät in britische Kriegsgefangenschaft und darf am 5. August 1945 ausreisen. Schwer verletzt kehrte er zu seinen Eltern nach Neu-Rindern bei Kleve zurück.
Ab 1946 studierte Beuys an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf Monumentalbildhauerei.
Ab 1951 wird er Hauptschüler von Ewald Mataré und lebt bis 1954 in dessen Atelier. In dieser Zeit gewinnt Beuys 1952 einen Preis auf der Ausstellung Eisen und Stahl. Am 31. März 1953 schloss er sein Studium im Alter von 32 Jahren ab.
Im Jahr 1954 bezog Beuys sein Atelier in Düsseldorf-Heerdt und arbeitete als Auftragsarbeiter, fertigte Möbel und sogar einen Grabstein.
Drei Jahre später erkrankt sein Vater schwer und Beuys zieht nach Kleve, um in seiner Nähe zu sein. Er mietete ein Atelier und schuf ein Eichenkreuz als Mahnmal für die Gefallenen der großen Kriege, das noch heute im Alten Kirchturm in Meerbusch-Büderich hängt. Sein Vater starb im Jahr darauf, 1958.
Am 19. September 1959 heiratet Joseph Beuys Eva-Maria Wurmbach, die er ein Jahr zuvor kennengelernt hatte. Sie bekamen zwei Kinder, Boien Wenzel, geboren 1961, und Jessyka, geboren 1964.
1961 wurde Beuys als Professor für monumentale Bildhauerei an die Kunstakademie Düsseldorf berufen. Seine Lehrmethoden galten oft als umstritten, mit langen Diskussionen über verschiedene Themen, die für den Kurs nicht relevant zu sein schienen. Ende der 60er Jahre war er mit dem Verwaltungsverfahren für neue Studenten unzufrieden und wollte, dass die Zulassungsbedingungen abgeschafft werden. Eine Situation, die so viele Konflikte verursachte, dass er 1972 von seinem Posten entlassen wurde. Nach seiner Entlassung hielt er weiterhin öffentliche Vorträge und Diskussionen und engagierte sich verstärkt politisch.
Beuys starb am 23. Januar 1986 in Düsseldorf an Herzversagen.