Alfred Leopold Kubin
geb. 10.04.1877 in Leitmeritz, Tschechien
gest. 20.08.1959 in Wernstein am Inn, Österreich
Österreichischer Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator
Über den Künstler
Kubin wurde am 10. April 1877 in Böhmen, in der Stadt Leitmeritz, in Österreich-Ungarn geboren.
Er begann seine Karriere von 1892 bis 1896 als Lehrling des Landschaftsfotografen Alois Beer, lernte aber nicht viel.
1896 bis 1897 waren schlimme Jahre für Kubin, er unternahm einen Selbstmordversuch am Grab seiner Mutter, und nachdem er im folgenden Jahr in die österreichische Armee eingetreten war, verließ er sie frühzeitig mit einem Nervenzusammenbruch.
Im Jahr 1898 begann Kubin sein Kunststudium an der privaten Kunstakademie von Ludwig Schmitt-Reutte. Ein Jahr später schrieb er sich an der Münchner Akademie ein, verließ diese aber vorzeitig, ohne das Studium zu beenden.
In München entdeckte Kubin die Werke anderer berühmter Künstler. Besonders die Druckgrafik von Max Klinger inspirierte ihn und er schwor sich, sein Leben der Schaffung ähnlicher Werke zu widmen.
Klingers Technik beeinflusste den Stil von Kubins Werken, denn er zeichnete phantastische und oft makabre Motive mit Tusche und Lavierung. 1911 gehörte er zur Gruppe des Blauen Reiters, einer der wichtigsten Künstlergruppen der Klassischen Moderne. Sie wurde von Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin gegründet. Mit ihnen stellte Kubin 1913 in der Galerie Der Sturm in Berlin aus.
Kubin gilt als wichtiger Vertreter des Symbolismus und des Expressionismus und ist bekannt für seine düsteren, gespenstischen, symbolischen Fantasien, die er oft zu thematischen Zeichnungsserien zusammenfasst. Kubin war auch literarisch begabt. Er illustrierte u. a. die Werke von Edgar Allan Poe, E. T. A. Hoffmann und Fjodor Dostojewski.
Ab 1906 zog er sich aus der Gesellschaft zurück und lebte bis zu seinem Tod am 20. August 1959 in Zwickledt in Oberösterreich.